(c) Foto: Palm Beach County Sheriff's Department - Palm Beach County Sheriff's Department
Jeffrey Epstein und der österreichische Reisepass
Jeffrey Epstein, der berüchtigte Finanzier und verurteilte Sexualstraftäter, hinterließ nach seiner Verhaftung 2019 viele offene Fragen. Eine dieser Fragen betraf einen österreichischen Reisepass, den Ermittler in einem Safe in seinem Anwesen in Manhattan fanden. Dieser Pass sorgte international für Aufsehen und schürte Spekulationen über Epsteins Verbindungen und seine Möglichkeiten, der Justiz zu entgehen. In diesem Artikel analysieren wir die Hintergründe dieses Reisepasses und diskutieren, warum er Epstein zu Verfügung stand.
Der Fund des Reisepasses
Während einer Durchsuchung seines luxuriösen Anwesens in New York fanden FBI-Ermittler einen österreichischen Reisepass, der auf den Namen eines Bürgers aus Saudi-Arabien ausgestellt war. Interessanterweise trug das Dokument Epsteins Foto, jedoch einen anderen Namen und eine andere Nationalität. Der Pass war zwar abgelaufen, trug jedoch Stempel, die auf Reisen in die 1980er Jahre hinwiesen.
Epsteins Erklärung für den Pass
Epstein behauptete, dass er den Reisepass für seine persönliche Sicherheit benötigte. Sein Anwalt argumentierte, dass Epstein ihn in den 1980er Jahren erworben habe, um sich vor möglichen Entführungen zu schützen. Aufgrund seines jüdischen Glaubens und seines Reichtums fühlte er sich potenziell von Extremisten bedroht, insbesondere auf Reisen in politisch instabile Regionen. Der Pass sollte angeblich dazu dienen, seine wahre Identität zu verschleiern und ihn sicher durch Länder zu bewegen, in denen er sich möglicherweise in Gefahr befand.
Die Frage der Authentizität
Die Frage, wie Epstein in den Besitz eines österreichischen Reisepasses kam, bleibt bis heute unbeantwortet. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Epstein tatsächlich die österreichische Staatsbürgerschaft besaß. Österreichische Behörden wiesen darauf hin, dass der Pass auf den ersten Blick nicht als offiziell ausgestellt anerkannt wurde, sondern möglicherweise gefälscht war. Trotz des ungewöhnlichen Fundes und der Frage nach der Authentizität hat dies jedoch keine klaren rechtlichen Folgen nach sich gezogen, da der Pass zum Zeitpunkt des Funds abgelaufen war.
Verbindungen und Netzwerke
Ein Teil der Spekulationen um den Pass dreht sich um Epsteins weitreichende Netzwerke zu internationalen Machteliten, darunter Politiker, Geschäftsleute und Mitglieder des Adels. Diese Verbindungen könnten Epstein Zugang zu Mitteln verschafft haben, die es ihm ermöglichten, solche Pässe zu erwerben. Es gibt keine klaren Beweise, die zeigen, wie Epstein den Pass erhielt, jedoch untermauert er die Theorie, dass er über erhebliche Mittel und Kontakte verfügte, um seiner strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen oder sich in Sicherheit zu bringen.
Epsteins Fluchtmöglichkeiten
Der Besitz eines ausländischen Reisepasses könnte Epstein im Falle einer Flucht vor der Justiz von großem Nutzen gewesen sein. Ein solcher Pass hätte ihm die Möglichkeit gegeben, sich aus den USA zu entfernen und in Länder zu reisen, in denen er möglicherweise diplomatischen Schutz genossen oder schwerer aufgespürt werden könnte. Es bleibt jedoch reine Spekulation, ob Epstein tatsächlich vorhatte, den Pass für solche Zwecke zu nutzen.
Fazit
Der Fund eines österreichischen Reisepasses im Besitz von Jeffrey Epstein wirft viele Fragen auf, die auch nach seinem Tod unbeantwortet bleiben. Obwohl es keine handfesten Beweise für eine österreichische Staatsbürgerschaft gibt, zeigt der Vorfall, wie Epstein seine Ressourcen nutzte, um seine Sicherheit und Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Der Pass fügt dem komplexen Netz von Epsteins Verbindungen und mysteriösen Aktivitäten eine weitere Dimension hinzu, die bis heute die internationale Öffentlichkeit beschäftigt.
Quellen:
- BBC. "Jeffrey Epstein: Mysterious passport found in financier's safe." BBC, 2019.
- The Guardian. "Jeffrey Epstein had fake passport, pile of cash and diamonds in safe." The Guardian, 2019.
- New York Times. "Why Did Jeffrey Epstein Have a Fake Passport?" New York Times, 2019.
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