Die tiefe Krise bei Volkswagen (VW)

Veröffentlicht am 7. September 2024 um 10:09

Foto (c) Mike van den Bos


Die tiefe Krise bei VW (Volkswagen)

Volkswagen (VW) steht derzeit vor einer tiefen Krise, die durch eine Kombination interner Herausforderungen und externer Marktentwicklungen verschärft wird. Die Automobilindustrie insgesamt befindet sich in einem Wandel hin zu Elektromobilität (EV), und VW hat Schwierigkeiten, mit der Dynamik und den Innovationen asiatischer Wettbewerber, insbesondere aus China, mitzuhalten. Dies führte unter anderem zu drastischen Preissenkungen bei VW-Fahrzeugen, was wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Gewinnmargen hatte. Im zweiten Quartal 2024 lag die Gewinnmarge des VW-Konzerns nur noch bei 0,9 %, verglichen mit 4 % im ersten Quartal, was auf die hohen Kostenstrukturen in Deutschland zurückzuführen ist. Zum Vergleich: Konkurrenten wie Renault und Stellantis verzeichnen Margen von über 8 % ​(The Mighty 790 KFGO | KFGO).

Ein zentraler Punkt der Krise ist der zunehmende Druck durch asiatische Automobilhersteller wie BYD und Chery, die ihre Produktionskapazitäten in Europa weiter ausbauen. VW reagierte auf den Wettbewerb mit aggressiven Preiskämpfen, die jedoch zu einem Verlust von Hunderten Millionen Euro führten. Gleichzeitig hat das Unternehmen mit stagnierenden Verkäufen in wichtigen Märkten, wie Europa und Nordamerika, zu kämpfen, während die Verkaufszahlen in China, dem größten Einzelmarkt für VW, erheblich zurückgegangen sind ​(Volkswagen Group).

Weitere Belastungen kommen durch hohe Energie- und Arbeitskosten in Deutschland hinzu, die VW im Vergleich zu seinen globalen Wettbewerbern weniger wettbewerbsfähig machen. Diese Faktoren haben das Unternehmen dazu gezwungen, über drastische Maßnahmen wie die Schließung von Produktionsstandorten in Deutschland nachzudenken, was erhebliche Unruhe bei den Gewerkschaften verursacht hat​ (The Mighty 790 KFGO | KFGO).

Ausblickend setzt VW auf ein Transformationsprogramm, das neben Einsparungen auch Investitionen in die Elektromobilität und digitale Technologien umfasst. Allerdings bleiben die Herausforderungen durch die sich verschärfende Konkurrenz und die volatilen Energiemärkte bestehen ​(Volkswagen Group).

"Für VW wird es in den kommenden Jahren entscheidend sein, wie gut es gelingt, seine Kostenstruktur zu optimieren und gleichzeitig die Transformation zu einem führenden EV-Hersteller zu vollziehen."

 

Die anhaltende Krise von Volkswagen (VW) erfordert tiefgreifende Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell verändernden globalen Automobilmarkt zu bewahren. Ein wesentlicher Faktor ist der immense Druck durch asiatische Hersteller, insbesondere chinesische, die nicht nur in China dominieren, sondern nun auch in Europa Fuß fassen. Dies führt zu einer Reduzierung der Marktanteile von VW und bedroht langfristig die Rentabilität des Unternehmens.

 

Wettbewerb aus China: Chinesische Unternehmen wie BYD und Leapmotor setzen VW massiv unter Druck. Diese Marken bieten wettbewerbsfähigere Elektrofahrzeuge zu günstigeren Preisen an. Diese Konkurrenz zwingt VW, Rabatte auf seine Modelle zu gewähren, was die Gewinnmargen zusätzlich belastet. Diese Rabatte haben bereits hunderte Millionen Euro an potenziellen Gewinnen gekostet und lassen den Druck auf das Unternehmen weiter steigen ​(The Mighty 790 KFGO | KFGO). Zudem machen chinesische Hersteller Fortschritte bei der Lokalisierung der Produktion in Europa, was die Wettbewerbssituation für europäische Hersteller verschärfen wird.

 

Kostenproblematik in Deutschland: Die hohen Lohn- und Energiekosten in Deutschland erschweren es VW, wettbewerbsfähig zu produzieren. Während Unternehmen in anderen Regionen effizienter arbeiten können, kämpft VW mit diesen strukturellen Problemen. Die Produktionskosten sind ein zentrales Hindernis, das die Zukunftsfähigkeit des Konzerns bedroht. VW hat bereits angedeutet, dass Werksschließungen in Deutschland, um Kosten zu senken, nicht ausgeschlossen werden ​(The Mighty 790 KFGO | KFGO).

 

Transformation zur Elektromobilität: Obwohl VW signifikante Investitionen in Elektrofahrzeuge tätigt und mehr als 30 neue Modelle in der Pipeline hat, verläuft die Umstellung langsamer als geplant. Der Absatz von Elektrofahrzeugen (BEVs) ist zwar gestiegen, jedoch reichen die Fortschritte bislang nicht aus, um den globalen Wettbewerb zu schlagen. Die Konkurrenz aus Asien überholt VW in diesem Segment zunehmend​(Volkswagen Group). Hinzu kommen die hohen Investitionen, die für die Transformation benötigt werden, insbesondere im Bereich Batterietechnologie und digitale Infrastruktur. Diese sind zwar notwendig, belasten jedoch kurzfristig die Bilanzen.

 

Prognose und Ausblick: VW geht davon aus, dass die Umsätze im Jahr 2024 um bis zu 5 % steigen könnten, wobei eine operative Rendite von etwa 7 % erwartet wird. Doch die aktuellen Herausforderungen – hohe Kosten, aggressive Konkurrenz und das langsame Wachstum im EV-Bereich – könnten diese Prognosen erheblich beeinträchtigen ​(Volkswagen Group). Analysten erwarten, dass VW weitere Anpassungen an seinen Zielen vornehmen muss, da die Restrukturierung und die Effizienzprogramme noch nicht die erhofften Erfolge bringen.

Zusammenfassend bleibt VW in einer schwierigen Lage, in der schnelles Handeln und innovative Strategien erforderlich sind. Ohne eine drastische Senkung der Produktionskosten und einen beschleunigten Übergang zur Elektromobilität könnte die Krise sich weiter verschärfen. Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein.

 

Fazit: Volkswagen steht vor einem schwierigen Balanceakt. Einerseits muss das Unternehmen massiv in die Elektromobilität, Digitalisierung und Produktionsoptimierung investieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Andererseits erschweren hohe Kosten in Europa und der aggressive Wettbewerb aus Asien die Situation. Die kommenden Jahre werden für VW entscheidend sein, ob es gelingt, die Transformation erfolgreich umzusetzen oder ob die Krise das Unternehmen weiter belastet und seine Stellung als globaler Automobilgigant gefährdet.

 

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